Die Ergebnisse dieses Projekts, sowie mein Konzept habe ich TRYPO genannt. Dies stammt vom griechischen Wort “trypa” und bedeutet Loch.
Bei der anfänglichen Recherche bin ich auf viele Strukturen gestoßen, die mich an die Trypophobia erinnerten.
Trypophobia, die Angst vor Löchern
Diese Phobie kann von allen möglichen Löchern, aus der Natur, in Lebensmitteln u.v.m., ausgelöst werden. Meist hat es den Anschein, als würde sich etwas unter der Oberfläche befinden, dass sich seinen Weg nach oben, bzw. nach außen frisst.
Die Phobie hat bei schwer betroffenen “Trypophobes” eine dermaßen gravierende Auswirkung, dass diese sich selbst vor Lebensmitteln fürchten, wie z.B. luftaufgeschlagene Schokolade, oder bestimmte Brotsorten.
Da ich bei verschiedenen Trypophobia-Bildern ebenfalls einen gewissen Ekel verspürte und vor allem aufgrund meiner Faszination zum Ekel, war es für mich eine persönliche Herausforderung, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Um mehr über die Entstehung von Phobien und Ekel zu erfahren und wie demnach eine dementsprechende Therapie aufgebaut ist, habe ich ein Interview mit einer Psychologin geführt.
Basierend auf diesem Interview habe ich mein gesamtes Konzept aufgebaut.
Mein Konzept gleicht einer Therapie, welche aus zwei Teilen besteht: die körperliche und die kognitive Ebene.
Auf der körperlichen Ebene wird ein Patient körperlich mit seiner Angst konfrontiert. Diese Konfrontation ist für eine Heilung unabdingbar.
Auf der kognitiven Ebene wird der Auslöser bzw. die Ursprungssituation, in der sich die Phobie entwickelt hat, ausfindig gemacht. Im weiteren Verlauf der Therapie wird dann eine neue und vor allem positive Erfahrung mit der Angst geschaffen.
Für den körperlichen Teil habe ich den Rat der Psychologin angenommen und fokussierte mich auf ein essentielles Produkt. Ich entschied mich für das Klo und konzentrierte mich insbesondere auf die Klobrille, da hier der meiste körperliche Kontakt stattfindet.
Da das Klo für die meisten Menschen ein sehr intimer Ort ist, welcher einen sauberen und hygienischen Anschein haben muss, erhoffe ich mir des Weiteren durch das starke Bild dieser Klobrillen, mehr Verständnis für die sogenannten Trypophobes herzustellen. An Sensibilisierung bezüglich Phobien fehlt es bei weitem.
Für den kognitiven Teil meines Konzepts wollte ich das Loch in einen anderen Kontext setzten. Mittels der Öffnung von Tassen wird eine Anordnung dieser Löcher imitiert. Von oben gesehen sieht man lediglich ein Loch. Kommt man jedoch mit dem Loch in Berührung und zieht es heraus, hat man lediglich eine Tasse in der Hand; eine kleine, harmlose, weiße Tasse. Somit ist eine neue Erfahrung mit dem Loch entstanden. Wenn sich bestenfalls zusätzlich eine appetitliche Ingredienz in der Tasse befindet, ist eine weitere, vor allem positive Erfahrung geschaffen.